30.6.2006
Wissenschafts-Zentrum Berlin (Festsaal)
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Freitag, 30.6.2006, 19.30 Uhr,
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Wissenschaftszentrum Berlin
(Festsaal)
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Wissenschaftszentrum Berlin (Festsaal)
Reichpietschufer 50
Eine musikalische Reise
um die Welt in 90 Minuten
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Siehe auch
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PROGRAMM:
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Andante C-Dur für Flöte und Orchester (KV 315)
Gustav Holst (1878-1934):
„St. Paul's Suite“ für Streichorchester (op. 29)
Jig - Ostinato - Intermezzo - Finale (The Dargason)
PAUSE
Samuel Barber (1910-1981): „Adagio for Strings“ b-Moll (op. 11)
Aus „Jour de Fete“ (1888) für Streichorchester (Gemeinschaftswerk russischer Komponisten):
Alexander Glasunow (1865-1936): Nr. 1 „Les Chanteurs de Noel“
Nikolaj Rimsky-Korsakow (1844-1908): Nr. 3 „Choeur danse Russe“
Dimitri Schostakowitsch (1906-1975): Walzer Nr. 2 aus „Jazz-Suite“
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Solistin: Barbara Tacke-Laepple (Flöte)
Moderation: Dr. Karl-Dietrich Gräwe
E.T.A.Hoffmann-Kammerorchester Berlin
(Ensemble der Musikschule Charlottenburg-Wilmersdorf)
Leitung: Dinah Backhaus und Matthias Wildenhof
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Orchesterbesetzung:
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Violine 1: Darius Blaskiwitz (als Gast), Annette Blottner,
Wolfgang Franke, Olivero Hassan (als Gast), Stephanie Hendel,
Tatjana Schatz, Frauke Wübben;
Violine 2: Tanja Porstmann, Gesa Ellinghaus, Birgit Eichstädt, Kathrin Fuld,
Barbara Siebeck, Sanae Toyoda (als Gast);
Viola: Stefano Macor, Matthias Kohlhaus, Martin Sahl,
Klaus Wehmeyer;
Violoncello: Sabine Techritz (Solo), Frank Hoppe, Stephanie Laue,
Kerstin Schütte;
Kontrabass: Volker Suhre (als Gast);
Flöte: Barbara Tacke-Läpple, Anni-Kathrein Faersch.
Oboe: Nikolaus Spörell (als Gast)
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Einführung zu dem Werken: (D.Backhaus / M.Wildenhof)
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Im Oktober 1777 erhielt W. A. Mozart während seines Aufenthaltes in Mannheim den Auftrag, für den holländischen Chirurgen und Dilettanten F. Dejean einige Konzerte und Quartette für die Flöte zu komponieren. Neben dem bekannten Flötenkonzert G-Dur (KV 313) entstand so Anfang 1778 das Andante C-Dur für Flöte und Orchester (KV 315), wohl ursprünglich gedacht als Alternative zum zweiten Satz dieses Konzertes. Dieses kantable, idyllische Andante ist als Sonatenform einfach und sparsam gestaltet; es beginnt mit Pizzicato-Akkorden, aus denen eine weit ausschwingende Flötenmelodie hervorgeht; sie ähnelt sehr der Melodie, mit der Tamino in der Oper „Die Zauberflöte“ die ihm von Sarastro auferlegten Prüfungen besteht.
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Der englische Komponist Gustav Holst ist heute vor allem durch seine Suite „Die Planeten“ für großes Orchester bekannt. 1874 in Cheltenham geboren, studierte er am Royal College of Music in London; später war er Musik- und Kompositionslehrer an verschiedenen Bildungs-einrichtungen. 1905 wurde er „Director of Music“ an der „St.Paul's Girls` School“ in London, was er bis zu seinem Tode (1934) blieb. Für das von ihm geleitete Schulorchester schrieb er 1912 die „St. Paul's Suite“, die erst zehn Jahre später nach dem Erfolg der „Planeten“ veröffentlicht wurde. Der erste Satz „Jig“ erinnert an Tanzweisen der englischen „Fiddle Music“; den zweiten Satz durchzieht ein insektenartig „sirrendes“ dreitöniges „Ostinato“-Motiv der 2. Violine. Der dritte Satz „Intermezzo“ erinnert an arabisch-orientalische Melodik (Holst hatte auf einer Algerien-Reise die dortige Musik kennengelernt) und enthält abrupte Tempowechsel; und das „Finale“ basiert auf einer englischen Tanzmelodie („The Dargason“), die kontrapunktisch mit der Liedmelodie von „Greensleeves“ (in Dur) kombiniert wird.
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Samuel Barber (1910-1981), einer der bekanntesten amerikanischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, bearbeitete den zweiten Satz seines 1936 entstandenen Streichquartetts später für Streichorchester. Dieses "Adagio for Strings" wurde später sein berühmtestes Stück. Aus langgehaltenen zarten, mystisch klingenden Akkorden, die die Harmonik gleichzeitig vorantreiben und festbannen, erhebt sich allmählich eine Melodie in der Violine (weitergesponnen von Bratsche und Cello), die sich zu einem schimmernden Höhepunkt in höchster Lage emporschwingt, um dann in einer Art Choral tröstlich zu verklingen. Durch die Kirchentonarten entsteht der Eindruck einer schwebenden, gleichsam die Zeit anhaltenden musikalischen Litanei voll tiefer Trauer in grenzenloser Weite des Raumes.
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Der wichtigste Musikmäzen und Musikverleger im Russland Ende des 19. Jahrhunderts war M.P.Beljaev (Belaieff). Durch Erbschaft war er zu einem der reichsten Unternehmer im russischen Holzhandel geworden, förderte er mit seinem Geld die mehrere russische Komponisten: Zum „Beljaev-Kreis“ gehörten Glasunow, Liadow, Rimsky-Korsakow u.a., die sich jeden Freitag im Haus Beljaevs zu Kammermusikabenden trafen. Es entstanden mehrere Gemeinschaftskompositionen, u.a. die Sammlung „Jour de Fete“ (1888):
Im ersten Stück „Les Chanteurs de Noel“ von Alexander Glasunow werden die Streicher wie russisch-orthodoxe Kirchenchöre in Weihnachtsgesängen eingesetzt. Eine Stimme (Celli, später Bratschen) beginnt mit einer Gesangsmelodie, die anderen „Chorsänger“ fallen allmählich ein. Es erklingen ausgedehnte homophone Choräle, die ihren besonderen Reiz in modaler und archaisch anmutender Harmonik und freier Metrik haben: diese Musik lässt sich kaum in ein Taktschema pressen. Später entwickeln sich fugato-, tanz- und wiegenliedartige Abschnitte, die eine Liebe zum ländlichen Russland verraten.
Das dritte Stück „Choeur danse Russe“ von N. Rimsky-Korsakow zeigt besondere Eleganz der Streicherbehandlung und erscheint mit Pentatonik und folkloristisch „chinesischem“ Kolorit gleichsam wie ein quirlig exotisches Jahrmarkttreiben.
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Der Walzer Nr.2 ist Bestandteil der Jazz-Suite, die D.Schostakowitsch 1938 auf Wunsch des neugegründeten Staatlichen Jazzorchesters der UdSSR und seines Dirigenten komponierte.
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Solisten
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Barbara Tacke-Laepple (Querflöte) erhielt ihre erste Ausbildung bei H.J.Möhring (Sinfonieorchester des WDR in Köln); sie studierte anschließend Querflöte bei Paul Meisen an der Musikhochschule in Detmold. Mehrere Jahre war sie Flötistin im Orchester und der Kammermusikvereinigung der „Jungen Deutschen Philharmonie“ (Bundesstudentenorchester). Außerdem wirkte sie im „Ensemble modern“ in Frankfurt mit sowie bei verschiedenen Kammermusikprojekten mit dem Komponisten Juan Allende-Blin und Prof. Gerd Zacher (Essen, Folkwang-Hochschule). Sie war bzw. ist sowohl musikpädagogisch (in Essen und Berlin) als auch als freiberufliche Musikerin tätig.
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Dr. Karl-Dietrich Gräwe (Moderation), geboren 1937 in Bielefeld, studierte Germanistik, Musikgeschichte und Theaterwissenschaft in München und promovierte mit einer Arbeit über „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal. Akademische Lehraufträge in München, Hamburg und Berlin.
Mehrere Jahre Dramaturg an der Hamburgischen Staatsoper (1973-76) bzw. Chefdramaturg an der Deutschen Oper Berlin (bis 1984). Seit 1970 freie Mitarbeit als Autor und Moderator bei Rundfunk und Fernsehen. Werkeinführungsvorträge zu Konzerten des Berliner Philharmonischen Orchesters. Umfangreiche essayistische Tätigkeit. Übersetzungen von Opernlibretti und Liedtexten.
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Dirigenten
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Dinah Backhaus, geb. in Berlin, studierte Schulmusik, Germanistik und Hauptfach Violine an der HdK Berlin und nahm an Meisterkursen bei André Gertler, Sandor Vegh und Reinhard Goebel ("Musica antiqua") teil. Mitwirkung in: Quartett mit Berliner Philharmonikern, „Basel Sinfonietta", „Deutsches Kammer-Orchester", „Ensemble Sanssouci" und „Berliner Barock-Orchester".Dirigierausbildung im Studium und Dirigierkurse. Seit 1985 Altistin im Ernst-Senff-Chor, der mit den bedeutendsten Dirigenten und Orchestern zusammenarbeitet. Seit 1998 Jurorin bei „Jugend musiziert", seit 1999 Dozentin am Charlotte- Wolff- Kolleg (Erwachsenenbildung). Neben einer Konzerttätigkeit als Geigerin, Dirigentin und Altistin leitet sie gemeinsam mit M.Wildenhof das E.T.A.-Hoffmann-Orchester.
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Matthias Wildenhof, geboren in Berlin, studierte Schulmusik mit Hauptfach Violoncello (bei Markus Nyikos) und Tonsatz an der HdK Berlin sowie Geographie. Vielfältige Tätigkeit als Cellist (RIAS-Jugendorchester, Festspielorchester Bregenz, Festival Montepulciano u.a.), Beschäftigung mit historischer Aufführungspraxis und Barockcello; Konzerte in diversen Alte-Musik-Ensembles. Dirigierausbildung im Studium, Teilnahme an Dirigierkursen. Dozent für Tonsatz und Gehörbildung. Seit 1998 Unterrichtstätigkeit im Fach Musik am Werner-von-Siemens-Gymnasium in Berlin-Zehlendorf. An der Musikschule Charlottenburg-Wilmersdorf leitet er zusammen mit D. Backhaus das E.T.A.-Hoffmann-Kammerorchester.
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