07.09.2000
Siemensvilla
Berlin
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Sonntag, 07.09.2000, 19 Uhr
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Siemensvilla Berlin
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Siemensvilla Berlin
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Siehe auch
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PROGRAMM:
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Konzert für drei Violinen und Orchester D-Dur
(Rekonstruktion von Rudolf Baumgartner nach dem
Konzert für drei Cembali und Orchester C-Dur BWV 1064)
- Allegro
- Adagio
- Allegro
Solisten: Hans-Werner Mehling, Violine I
Dinah Backhaus, Violine II
Stefan Flohr, Violine III
(Veronika Brass, Cembalo, Reinhard Eger, Violoncello)
Max Bruch (1838-1920): Serenade nach schwedischen Volksmelodien für
Streichorchester c-moll
- Andante
- Andante sostenuto
- Marsch - Allegro moderato
Jean Sibelius (1865-1957): "Valse triste" für Streichorchester
(aus op.44: Bühnenmusik zu A. Järnefelts Drama "Kuolema")
PAUSE
Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847): Konzert für Violine, Klavier und
Streichorchester d-moll
- Allegro
- Adagio
- Allegro molto
Solisten: Hans-Werner Mehling, Violine
Gerlinde Otto, Klavier
E.T.A.Hoffmann-Kammerorchester Berlin
Leitung: Dinah Backhaus und Matthias Wildenhof
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Einführung zu dem Werk: (M. Wildenhof)
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Im Bach-Jahr 2000 möchten wir unser Konzert mit einem Werk von Johann Sebastian Bach (1685-1750) beginnen. Zu Bachs Zeiten zählte die Bearbeitung fremder oder eigener Werke zu den Selbstverständlichkeiten des kompositorischen Handwerks.Besonders als Thomaskantor und Kirchenmusikdirektor in Leipzig konnte Bach dem ständig steigenden Bedarf nach immer neuen Werken oft nur entsprechen, indem er auf bereits fertige Kompositionen zurückgriff. Dabei passte er jeweils eine im Kern beibehaltene kompositorische Substanz an eine bestimmte aktuelle Musiziersituation an, arbeitete also z.B. ein Violin- in ein Cembalokonzert um. Deshalb sind viele der Konzerte Bachs in mehreren Fassungen überliefert, wobei die Urfassungen häufig verschollen sind und nur mit Hilfe musikwissenschaftlicher Methoden nach den Zweitfassungen rekonstruiert werden können. Bei dem Konzert für drei Violinen und Orchester D-Dur handelt es sich um eine solche, 1956 von R. Baumgartner nach dem ca. 1730 entstandenen Konzert für drei Cembali C-Dur BWV 1064 erstellte Rekonstruktion.
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Max Bruch (1838-1920) war nach Musikstudium und Dirigiertätigkeit in verschiedenen deutschen Städten ab 1891 Kompositionslehrer an der Berliner Musikhochschule; er wohnte während dieser Zeit in Friedenau, wo er auch starb. Bekannt wurde er vor allem durch sein Violinkonzert. Die Serenade nach schwedischen Volksmelodien, ursprünglich für großes Orchester, arbeitete er 1916 für Streichorchester um. Das Stück ist durch volkstümliche, sangliche Melodik, farbige spätromantische Harmonik und Klangschönheit geprägt. Die beiden langsamen, elegischen Sätze zu Beginn verarbeiten Melodien schwedischer Volks- und Liebeslieder; der letzte Satz basiert auf dem Königsmarsch Karls XII. von Schweden.
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Jean Sibelius (1865-1957) schrieb im Jahre 1903 eine Bühnenmusik zu dem finnischen Drama "Kuolema" (Der Tod) seines Schwagers Arvid Järnevelt, das die Unausweichlichkeit des Todes thematisiert. Der "Valse triste" begleitet darin die Sterbeszene der Mutter des Hauptdarstellers, ein quasi halluzinatorisches Bild: Herannahende Tanzmusik kündigt der Mutter eine tanzende Gesellschaft an, in der schließlich der Tod erscheint und die Sterbende tanzend zur Tür hinausführt. Trotz dieses szenischen Bezugs gelang Sibelius die Gestaltung einer musikalisch geschlossenen Form. Vier Themen unterschiedlichen Charakters werden im Lauf des Stücks nacheinander vorgestellt. Die Musik bleibt quasi in einem Schwebezustand zwischen der traurig-düsteren Todesatmosphäre und dem beschwingten Gestus des Walzers. Diese melancholisch-expressive Grundhaltung ist typisch für Sibelius' Musik; sein "Valse triste" wurde auch unabhängig vom Drama eines seiner bekanntesten Werke.
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Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) machte sich schon in jungen Jahren um die Wiederentdeckung der Werke J.S.Bachs verdient; die intensive Beschäftigung mit Bach hört man bereits seinen frühen Kompositionen an. Außerdem orientierte er sich trotz typisch romantischen Kompositionsstils in seinen Werken häufig an der Wiener Klassik; R. Schumann charakterisierte ihn einmal als den "Mozart des 19. Jahrhunderts". Beide Vorbilder lassen sich auch in dem bis heute kaum bekannten Konzert für Violine, Klavier und Streichorchester d-moll wiedererkennen, das er 1823 im Alter von 14 Jahren schrieb. Die erste Aufführung fand vermutlich bei einer der damals stadtbekannten "Sonntagsmusiken" in Felix' Elternhaus in Berlin statt. Beide Soloinstrumente stehen hier stark im Vordergrund. Im ersten Satz kontrastieren die dramatischen und in jugendlichem Überschwang ungeduldig vorandrängenden Abschnitte mit dem lyrischen, an der italienischen Belcanto-Melodik Rossinis orientierten zweiten Thema; außerdem spielen virtuose Passagen der beiden Solisten sowie rezitativische Stellen eine große Rolle. Der zweite Satz ist konventionell und kammermusikalisch gestaltet und erinnert an ähnliche langsame Sätze W.A.Mozarts. Der sehr schnelle Schlusssatz beginnt mit einem markanten absteigenden Dreiklangsmotiv, enthält neben rasanten Läufen aber auch zartere, träumerisch-idyllische Abschnitte.
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Die Musiker (Orchesterbesetzung)
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Die Orchesterbesetzung liegt leider nicht vor.
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Solisten
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Hans-Werner Mehling (Violine I), geboren in Gützkow, studierte Violine in Weimar in der Meister-klasse von F. Ehlers und P. Krebs. Nach dem Studium wurde er Mitglied des MDR-Sinfonieorchesters Leipzig, zum Teil als stellvertretender Konzertmeister. Seit 1986 spielt er zusammen mit Gerlinde Otto und der Cellistin Anna Niebuhr Klaviertrio und ist Mitglied im Hartmann-Quartett Leipzig. Hans Werner Mehling spielte bereits zahlreiche CDs ein und trat wiederholt solistisch in Erscheinung.
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Dinah Backhaus (Violine II), geboren in Berlin, studierte Schulmusik, Germanistik und Hauptfach Violine an der HdK Berlin und nahm an Meisterkursen bei Andre Gertler, Sandor Vegh und Reinhard Goebel („Musica antiqua“) teil. Mitwirkung in: Quartett mit Mitgliedern des Berliner Philharmonischen Orchesters, „Basel Sinfonietta“, „Deutsches Kammerorchester“,“Ensemble Sanssouci“ und „Berliner Barock-Orchester“. Dirigierausbildung im Studium und Dirigierkurse. Seit 1985 Altistin im Ernst-Senff-Chor, der mit den bedeutendsten Dirigenten und Orchestern zusammenarbeitet. Seit 1998 Jurorin bei „Jugend musiziert“, seit 1999 Dozentin am Charlotte-Wolff-Kolleg (Erwachsenenbildung). Neben umfangreicher Konzerttätigkeit als Geigerin, Dirigentin und Altistin leitet sie gemeinsam mit Matthias Wildenhof das E.T.A. -Hoffmann-Kammerorchester.
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Stefan Flohr (Violine III): Einzelheiten liegen leider nicht vor.
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Veronika Brass (Cembalo): Einzelheiten liegen leider nicht vor.
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Reinhard Eger (Violoncello) wurde in Seiffen im Erzgebirge geboren und erhielt den ersten Cellounterricht im Alter von sieben Jahren. Seine weitere musikalische Ausbildung erfolgte in Leipzig und Dresden, wo er "nebenbei" auch noch Pharmazie studierte. Ab1990 lebt er in Berlin.
Er wirkt in verschiedenen Ensembles mit und beschäftigt sich auch mit experimenteller Musik, Improvisation und Klezmer. Neben der Musik interessiert er sich auch für Literatur. Seit dem Jahr 2000 führt er selbstständig eine Apotheke, in der er seine Kunden auch mit Musik erfreut, denn das Cello ist natürlich immer dabei. . .
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Gerlinde Otto (Klavier), geboren in Halle, studierte Klavier in Halle, Leipzig, Warschau und Weimar. Seit 1992 ist sie Professorin an der Franz-Liszt-Musikhochschule in Weimar.Sie errang zahlreiche Preise bei Wettbewerben. Konzertreisen führten sie in fast alle europäischen Länder. Neben ihrer solistischen Tätigkeit ist Gerlinde Otto eine gesuchte Kammermusikerin und Liedbegleiterin, u.a. von Gotthold Schwarz, Bariton.
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Dirigenten
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Dinah Backhaus, geb. in Berlin, studierte Schulmusik, Germanistik und Hauptfach Violine an der HdK Berlin und nahm an Meisterkursen bei André Gertler, Sandor Vegh und Reinhard Goebel ("Musica antiqua") teil. Mitwirkung in: Quartett mit Berliner Philharmonikern, „Basel Sinfonietta", „Deutsches Kammer-Orchester", „Ensemble Sanssouci" und „Berliner Barock-Orchester".Dirigierausbildung im Studium und Dirigierkurse. Seit 1985 Altistin im Ernst-Senff-Chor, der mit den bedeutendsten Dirigenten und Orchestern zusammenarbeitet. Seit 1998 Jurorin bei „Jugend musiziert", seit 1999 Dozentin am Charlotte- Wolff- Kolleg (Erwachsenenbildung). Neben einer Konzerttätigkeit als Geigerin, Dirigentin und Altistin leitet sie gemeinsam mit M.Wildenhof das E.T.A.-Hoffmann-Orchester.
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Matthias Wildenhof, geboren in Berlin, studierte Schulmusik mit Hauptfach Violoncello (bei Markus Nyikos) und Tonsatz an der HdK Berlin sowie Geographie. Vielfältige Tätigkeit als Cellist (RIAS-Jugendorchester, Festspielorchester Bregenz, Festival Montepulciano u.a.), Beschäftigung mit historischer Aufführungspraxis und Barockcello; Konzerte in diversen Alte-Musik-Ensembles. Dirigierausbildung im Studium, Teilnahme an Dirigierkursen. Dozent für Tonsatz und Gehörbildung. Seit 1998 Unterrichtstätigkeit im Fach Musik am Werner-von-Siemens-Gymnasium in Berlin-Zehlendorf. An der Musikschule Charlottenburg-Wilmersdorf leitet er zusammen mit D.Backhaus das E.T.A.-Hoffmann-Kammerorchester.
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