05.07.2009
Garz/
Havel
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Sonntag, 05.07.09, um 16.00 Uhr
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Dorfkirche in Garz / Havelland
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Sommerkonzert im Havelland
in der historischen 400 Jahre alten Dorfkirche in Garz / Havelland
mit dem E.T.A.- Hoffmann -Kammerorchester Berlin
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Foto: Bernd Waniewski
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Siehe auch
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PROGRAMM:
J.S. Bach (1685-1750): Gavotte und Air aus der Orchestersuite Nr.3 D-Dur
Frühbarocke Musik für Violine und Bandoneon
Antonio Vivaldi (1678-1741): Konzert für Violine, Orgel und Streichorchester d-Moll
(in einer Fassung mit Bandoneon)
Allegro - Grave - Allegro
W.A. Mozart (1756-1791): Allegro aus dem Divertimento D-Dur (KV 136)
Text-Rezitation: Gedicht aus dem Havelland
C. Nielsen (1865-1931): Kleine Suite für Streichorchester op.1
Präludium: Andante con moto - Allegro
Astor Piazzolla (1921-1992): „Jeanne y Paul“ (1972) für Violine und Bandoneon
Astor Piazzolla (1921-1992): „El Penultimo“ (1972)
J. Offenbach(1821-1890): “Barcarole” aus “Hoffmanns Erzählungen“
Solisten: Dariusz Blaszkiewicz (Violine), Bettina Hartl (Bandoneon),
Sumse-Suse Keil (Sopran),
Dinah Backhaus (Alt),
Ulrich Wildenhof (Rezitation)
E.T.A.- Hoffmann- Kammerorchester Berlin
Leitung: Dinah Backhaus und Matthias Wildenhof
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Zu den Werken:
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Antonio Vivaldi (1678-1741) war als Komponist sehr experimentierfreudig: Unter den ca. 500 (!) von ihm komponierten Solokonzerten gibt es rund 70 Konzerte mit zwei oder mehreren Solisten. Auch im Konzert für Violine, Orgel und Streichorchester d-Moll ist die Orgel nicht Begleitinstrument, sondern der Violine gleichberechtigt; die Ausführung des Orgelparts durch das (heute vor allem als typisches Instrument im argentin. Tango verwendete) Bandoneon erscheint deshalb als geeignete, klanglich reizvolle Alternative. Und nicht nur in den berühmten Violinkonzerten „Die vier Jahreszeiten“, auch in diesem Konzert gibt es eine Art Sommergewitter: im ersten Satz jagen wilde Stürme und im letzten Satz erklingen dicke Regentropfen....
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Der dänische Komponist Carl Nielsen (1865-1931) verbindet die romantische Tonsprache von Mendelssohn und Brahms bis hin zum spätromantischen Wagner mit Anklängen an dänische Volksmusik. Seine „Kleine Suite“ op.1, die er als Erstlingswerk mit 23 Jahren nach dem Musikstudium in Kopenhagen schrieb, war sein erster großer Erfolg. Im ersten Satz „Präludium“ hören wir zunächst ein leidvolles „Herzklopfen-Ostinato“ der tiefen Streicher mit klagender Cello-Melodie, über das sich dann eine schmerzlich-chromatische Abwärtsbewegung der Violinen legt. Suchend und tastend folgt eine quasi ins Unendliche schweifende Melodie der Violinen, die schließlich von den warmen Klängen der Violen und Celli abgelöst wird.
Im zweiten Satz „Allegro“ erklingt zunächst ein melancholischer Walzer in Moll, angereichert mit viel Chromatik in den Mittelstimmen. Später aber lichtet er sich auf zu fröhlichen Volkstänzen in Dur, die ein wenig an unbeschwerte skandinavische Mittsommernachtsfeiern erinnern und am Ende ganz filigran und zart ausklingen. Dieses Werk voller Eleganz und Farbenreichtum ist unbegreiflicherweise nur sehr selten im Konzertsaal zu hören - zu Unrecht, wie wir finden...
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Der argentinische Komponist Astor Piazzolla (1921-1992) war selbst Tango-Bandoneonist; er gilt als Begründer des „Tango Nuevo“, einer Gegenbewegung und Weiterentwicklung des traditionellen, oft in Hafenkneipen gespielten „Tango Argentino“.
Piazolla wollte zunächst ein seriöser moderner Komponist werden. Nach seinem Studium in Paris bei der berühmten „Komponisten-Macherin“ Nadja Boulanger ermutigte diese ihn, sich wieder auf seine ureigenen Tango-Wurzeln zu besinnen. So gab Piazolla dem Tango ein neues unverwechselbares Gesicht, indem er ihn mit modernen Klängen des Jazz und der Avantgarde-Musik (wie Zwöfton-Technik) anreicherte und zu neuem Tiefgang führte.
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Den Abschluss bildet die berühmte Barcarole aus der Oper „Hoffmanns Erzählungen“, deren Inhalt mehrere Geschichten von ETA. Hoffmann zu einem Gesamtwerk vereinigt, das mit der Musik von J.Offenbach sehr populär wurde. In der Barcarole geht es um die Italienerin Giuletta in Venedig. Die sich auf dem Wasser wiegenden Gondeln und die sich brechenden Lichtstrahlen sind musikalisch in den gezupften Akkorden mit Flöte deutlich zu hören, während Text und ekstatische Melodik von einer rauschenden Liebesnacht erzählen..
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Die Mitwirkenden:
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Die Mitglieder des E.T.A.Hoffmann-Kammerorchesters:
1.Violine: Kerstin Beckmann, Wolfgang Franke, Annette Blottner, Tatjana Schatz, Frauke Wübben;
2.Violine: Tanja Porstmann, Gesa Ellinghaus, Franziska Paesch, Birgit Eichstädt, Kathrin Fuld, Claudia Teschner;
Viola: Matthias Kohlhaus, Martin Sahl, Andreas Wagner, Ion Precup (a.G.);
Violoncello: Sabine Techritz, Kerstin Schütte, Sumse-Suse Keil;
Kontrabass: Siegmund Podbilski (a.G.);
Flöte: Inga Pleul-Henschel, Anni-Kathrein Faersch;
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Das Orchester
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Das E.T.A.Hoffmann-Kammerorchester (Berlin) entstand aus der Kammermusik-Arbeit der Geigerin Dinah Backhaus und des Cellisten Matthias Wildenhof an der Musikschule Charlottenburg-Wilmers-dorf. Allmählich entwickelte sich daraus ein Kammerorchester von Musikliebhabern, die sich den Namen „E.T.A.Hoffmann-Orchester“ gaben, weil dieser das Anliegen der Orchestermitglieder am besten widerspiegelt, sich neben dem Beruf künstlerisch zu betätigen. Hoffmann war in Berlin Jurist im Staatsdienst und daneben nicht nur als Dichter, sondern auch als Musiker und Komponist tätig.
Das Orchester konzertierte bisher in Konzertsälen, Kirchen und Schlössern in Berlin und Umgebung. Konzertreisen führten nach Italien, Frankreich, Rügen, Tschechien und Dresden. Die Orchesterarbeit ist vielseitig: häufig wird auch Kirchen- oder Salonmusik aufgeführt. Schwerpunkte sind die Zusammenarbeit mit hervorragenden Solisten und Chören, das Entdecken selten gespielter Stücke und die Aufführung der Werke E.T.A.Hoffmanns; einige seiner kaum bekannten Arien (u.a.) wurden auf CD eingespielt.
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Dirigenten und Solisten
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Bettina Hartl (Bandoneon) wurde 1977 in München geboren und studierte Tonmeister an der UdK Berlin. Mit den Instrumenten Klavier, Viola und Mandoline gewann sie zahlreiche erste Preise bei Solo- und Orchesterwettbewerben in Deutschland und Tschechien. In der „Tangometropole“ Berlin lernte sie K.Gutjahr mit seinem faszinierenden Bandoneon kennen. Diese Begegnung bewirkte bei ihr eine neue Sichtweise auf ihr Instrument; sie erweiterte ihr Tango-Repertoire um Orgel- und Cembalokonzerte der Barockzeit.In Berlin übernahm sie den Bandoneonpart in Piazzollas Tango-Oper „Maria de Buenos Aires“. In der Reihe „Leading Ladies of Tango“ trat sie in San Francisco auf.
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Dariusz Blaszkiewicz (Violine) wurde 1962 in Poznan geboren und war bereits vor seiner Studienzeit mehrfacher Preisträger bei verschiedenen internationalen Violinwettbewerben in Polen. Er studierte an der UdK Berlin bei Prof. Schwalbe. Regelmäßig spielte er Werke für den polnischen und ungarischen Rundfunk ein. Es folgten Auftritte mit dem RIAS-Jugendorchester in der Berliner Philharmonie sowie dem Gewandhaus Leipzig. Als Solist und Konzertmeister wirkte er in zahlreichen Musikformationen mit, u. a. dem „Jupiterensemble“ sowie dem „Serenoquartett“. Er nahm zahlreiche Konzerteinladungen nach Italien, Ungarn, Österreich, Polen und die Schweiz wahr.
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Sumse-Suse Keil (Sopran) wurde 1979 geboren und lebt heute freischaffend in Berlin.
Sie singt und spielt in ihrer eigenen Produktion "Le cabaret fait son cinéma" (berühmte Melodien, die in Szene gesetzt sind, aus Filmen und Operetten der 20iger bis 60iger Jahren) in verschiedenen Spielstätten in Frankreich und Deutschland. http://www.sumsekeil.com/
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Dinah Backhaus, geb. in Berlin, studierte Schulmusik, Germanistik und Hauptfach Violine an der HdK Berlin und nahm an Meisterkursen bei André Gertler, Sandor Vegh und Reinhard Goebel ("Musica antiqua") teil. Mitwirkung in: Quartett mit Berliner Philharmonikern, „Basel Sinfonietta", „Deutsches Kammer-Orchester", „Ensemble Sanssouci" und „Berliner Barock-Orchester".Dirigierausbildung im Studium und Dirigierkurse. Seit 1985 Altistin im Ernst-Senff-Chor, der mit den bedeutendsten Dirigenten und Orchestern zusammenarbeitet. Seit 1998 Jurorin bei „Jugend musiziert", seit 1999 Dozentin am Charlotte- Wolff- Kolleg (Erwachsenenbildung). Neben einer Konzerttätigkeit als Geigerin, Dirigentin und Altistin leitet sie gemeinsam mit M.Wildenhof das E.T.A.- Hoffmann-Orchester.
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Matthias Wildenhof, geboren in Berlin, studierte Schulmusik mit Hauptfach Violoncello (bei Prof. Markus Nyikos) und Tonsatz an der HdK Berlin sowie Geographie. Vielfältige Tätigkeit als Cellist (RIAS-Jugendorchester, Festspielorchester Bregenz, Festival Montepulciano u.a.). Beschäftigung mit historischer Aufführungspraxis und Barockcello; Konzerte in diversen Alte-Musik-Ensembles (z.B. „Discorsi musicali“). Dirigierausbildung im Studium, Teilnahme an Dirigierkursen. Dozent für Tonsatz und Gehörbildung. Seit 1998 Unterrichtstätigkeit im Fach Musik am Werner-von-Siemens-Gymnasium in Berlin-Zehlendorf. An der Musikschule Charlottenburg-Wilmersdorf leitet er zusammen mit D.Backhaus das E.T.A.- Hoffmann-Kammerorchester.
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Das Orchester möchte sich auch an dieser Stelle bei Herrn Klose für die gute Zusammenarbeit und das große Engagement bedanken.
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Garz, Havel
Dorfkirche
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