Sonntag,
3. Juni 2012
19 Uhr 30
Kaiser- Friedrich- Gedächtniskirche
Händelallee 20,
10557 Berlin
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Sonntag, 3. Juni 2012
19 Uhr 30
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Kaiser- Friedrich- Gedächtniskirche
Händelallee 20, 10557 Berlin
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Kaiser- Friedrich- Gedächtniskirche
Händelallee 20, 10557 Berlin
nahe U-Bahnhof Hansaplatz 
Solistinnen:
Anna Werle (Mezzosopran)
Annette von Stackelberg (Flöte)
Sprecher (Peer Gynt):
Alexander Klapka
Gesamtleitung:
Dinah Backhaus
Matthias Wildenhof
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Sommerkonzert
Werke:
Friedrich der Große
(1712 - 1786)
Sinfonie D- Dur
Edvard Grieg
(1843 – 1907)
"Peer Gynt"
Ottorino Respighi
(1879 – 1936)
Il Tramonto [Der Sonnenuntergang]
(Text weiter unten)
für Mezzo- Sopran und Streicher
Richard Wagner
(1843 – 1907)
"Wesendonck - Lieder"
4. Schmerzen
5. Träume
(Text weiter unten)
Saverio Mercadante
(1795 - 1870))
"Rondo Russo"
Flötenkonzert
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Kaiser- Friedrich-
Gedächtniskirche
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Kaiser- Friedrich-
Gedächtniskirche
Händelallee 20,
10557 Berlin
nahe U-Bahnhof
Hansaplatz 
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Il tramonto
by Roberto Ascoli
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The sunset
Original text in English by Percy Bysshe Shelley (1792-1822) , "The sunset"
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Già v'ebbe un uomo, nel cui tenue spirto
(qual luce e vento in delicata nube
che ardente ciel di mezzo-giorno stempri)
la morte e il genio contendeano. Oh! quanta tenera gioia,
che gli fè il respiro venir meno
(così dell'aura estiva l'ansia talvolta)
quando la sua dama, che allor solo conobbe l'abbandono
pieno e il concorde palpitar di due creature che s'amano,
egli addusse pei sentieri d'un campo,
ad oriente da una foresta biancheggiante ombrato
ed a ponente discoverto al cielo!
Ora è sommerso il sole; ma linee d'oro
pendon sovra le cineree nubi,
sul verde piano sui tremanti fiori
sui grigi globi dell' antico smirnio,
e i neri boschi avvolgono,
del vespro mescolandosi alle ombre. Lenta sorge ad oriente
l'infocata luna tra i folti rami
delle piante cupe:
brillan sul capo languide le stelle.
E il giovine sussura: "Non è strano?
Io mai non vidi il sorgere del sole,
o Isabella. Domani a contemplarlo verremo insieme."
Il giovin e la dama giacquer tra il sonno e il dolce amor
congiunti ne la notte: al mattin
gelido e morto ella trovò l'amante.
Oh! nessun creda che, vibrando tal colpo,
fu il Signore misericorde.
Non morì la dama, né folle diventò:
anno per anno visse ancora.
Ma io penso che la queta sua pazienza, e i trepidi sorrisi,
e il non morir... ma vivere a custodia del vecchio padre
(se è follia dal mondo dissimigliare)
fossero follia. Era, null'altro che a vederla,
come leggere un canto da ingegnoso bardo
intessuto a piegar gelidi cuori in un dolor pensoso.
Neri gli occhi ma non fulgidi più;
consunte quasi le ciglia dalle lagrime;
le labbra e le gote parevan cose morte tanto eran bianche;
ed esili le mani e per le erranti vene e le giunture rossa
del giorno trasparia la luce.
La nuda tomba, che il tuo fral racchiude,
cui notte e giorno un'ombra tormentata abita,
è quanto di te resta, o cara creatura perduta!
"Ho tal retaggio, che la terra non dà:
calma e silenzio, senza peccato e senza passione.
Sia che i morti ritrovino (non mai il sonno!) ma il riposo,
imperturbati quali appaion,
o vivano, o d'amore nel mar profondo scendano;
oh! che il mio epitaffio, che il tuo sia: Pace!"
Questo dalle sue labbra l'unico lamento.
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There late was One within whose subtle being,
As light and wind within some delicate cloud
That fades amid the blue noon's burning sky,
Genius and death contended. None may know
The sweetness of the joy which made his breath
Fail, like the trances of the summer air,
When, with the lady of his love, who then
First knew the unreserve of mingled being,
He walked along the pathway of a field
Which to the east a hoar wood shadowed o'er,
But to the west was open to the sky.
There now the sun had sunk, but lines of gold
Hung on the ashen clouds, and on the points
Of the far level grass and nodding flowers
And the old dandelion's hoary beard,
And, mingled with the shades of twilight, lay
On the brown massy woods - and in the east
The broad and burning moon lingeringly rose
Between the black trunks of the crowded trees,
While the faint stars were gathering overhead.
"Is it not strange, Isabel," said the youth,
"I never saw the sun? We will walk here
To-morrow; thou shalt look on it with me."
That night the youth and lady mingled lay
In love and sleep - but when the morning came
The lady found her lover dead and cold.
Let none believe that God in mercy gave
That stroke. The lady died not, nor grew wild,
But year by year lived on - in truth I think
Her gentleness and patience and sad smiles,
And that she did not die, but lived to tend
Her agèd father, were a kind of madness,
If madness 'tis to be unlike the world.
For but to see her were to read the tale
Woven by some subtlest bard, to make hard hearts
Dissolve away in wisdom-working grief;
Her eyes were black and lustreless and wan:
Her eyelashes were worn away with tears,
Her lips and cheeks were like things dead - so pale;
Her hands were thin, and through their wandering veins
And weak articulations might be seen
Day's ruddy light. The tomb of thy dead self
Which one vexed ghost inhabits, night and day,
Is all, lost child, that now remains of thee!
"Inheritor of more than earth can give,
Passionless calm and silence unreproved,
Where the dead find, oh, not sleep! but rest,
And are the uncomplaining things they seem,
Or live, a drop in the deep sea of Love;
Oh, that like thine, mine epitaph were - Peace!"
This was the only moan she ever made.
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Hier gefunden: http://www.recmusic.org/lieder/get_text.html?TextId=18493
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Wesendonck - Lieder
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Fünf Gedichte von (Agnes) Mathilde Wesendonck, geb.Luckemeyer (1828-1902)
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Die „Fünf Gedichte für eine Frauenstimme und Klavierbegleitung“, die man heute allgemein als „Wesendonck-Lieder“ bezeichnet, entstanden 1857 und 1858, während der Dichtung und Komposition von „Tristan und Isolde“, einer Oper, mit der die Lieder teilweise eng verzahnt sind. Sie sind zugleich teilweise Vorstufe zum „Tristan“ – zwei der Lieder bezeichnet Wagner ausdrücklich als „Studie zu Tristan und Isolde“ – als auch Ausdruck der Beziehung Wagners zu Mathilde Wesendonck (1828-1902), der Gattin des Kaufmanns Otto Wesendonck, der einer der Gönner Wagners zu dieser Zeit war und Wagner mehrere Male aus finanziellen Notlagen half. Wagner und Mathilde Wesendonck verband – obwohl auch Wagner verheiratet war (noch mit seiner ersten Frau, Minna) – eine sehr enge Beziehung, die sich mehrmals in seinem Werk niederschlägt (Sieglinde in „Die Walküre“ , Isolde in "Tristan und Isolde").
Wagner vertonte die „Dilettanten-Gedichte“, wie er sie in eigener Handschrift nannte, in mehreren Etappen: Zunächst entstand am 30.11.1857 eine erste Fassung von „Der Engel“, dann wurde am 4.12. „Träume“ vollendet. „Schmerzen“ folgten am 17.12. desselben Jahres, und Wagner nahm eine erste Instrumentierung eines dieser Lieder vor: für Mathildes Geburtstag am 23.12. instrumentierte er „Träume“ für Solovioline und Kammerorchester. Im Februar 1858 entstand dann „Stehe still!“ (22.2.1858), und im April vollendete er „Im Treibhaus“ (1.5.), zu einer Zeit, als die Beziehung der beiden Ehepaare Wagner und Wesendonck wegen der Beziehung Wagners zu Mathilde schon zu brechen begann. Die Handschriften der ersten Fassung der fünf Lieder schenkte Wagner der Autorin, um sodann im Herbst 1858 die Lieder insgesamt nocheinmal zu überarbeiten – es entstanden die Fassungen, die wir heute kennen. Am 9.10. bemerkt Wagner in einem Brief an Mathilde mit der ihm typischen Überschwenglichkeit: „Besseres als diese Lieder habe ich nie gemacht, und nur sehr weniges von meinen Werken wird ihnen zur Seite gestellt werden können.“ 1862 schließlich ordnete Wagner die Lieder in einen dramaturgischen Ablauf, es entstand der heute bekannte Zyklus, der ursprünglich so gar nicht beabsichtigt gewesen war. Diese Form wurde am 30.7.1862 uraufgeführt und im selben Jahr im Schott-Verlag veröffentlicht.
Erstaunlicherweise sind die Wesendonck-Lieder heute eher selten in ihrer Originalfassung für Singstimme und Klavier zu erleben, ihre Popularität verdanken sie eher der Instrumentierung von Felix Mottl, der die Lieder für ein an der Tristan-Instrumentation angelehntes großes Orchester (zur Besetzung) bearbeitete und dabei zwar die Parallelen zu der Oper hervorhob, allerdings den intimen Charakter der Lieder weitgehend verfehlte.
Der 1926 geborene Komponist Hans-Werner Henze, von dem inzwischen mehrere Orchestrationen von Wagner-Liedern vorliegen, schuf eine Fassung für Mezzosopran und Kammerorchester, die am 25. März 1977 unter seiner Leitung mit Ortrun Wenkel als Solist in Köln uraufgeführt wurde. Im Kontrast zu der Fassung Mottels fällt hier der kammermusikalische Charakter auf, der aber durch den solistische Einsatz eher selten gebrauchter Instrumente wie Baßklarinette und Altflöte nicht weniger farbenreich ist (zur Besetzung). Der Dirigent Wolfgang Sawallisch, der die Lieder in dieser Fassung auch aufgenommen hat, meint, Henze „legt [...] ganz offensichtlich und geradezu plastisch hörbar viel größeren Wert [als Felix Mottl, CH] auf die Intimität der Gedichte der Mathilde Wesendonck. [...] Es scheint mir, als seien in dieser ‚Fassung’ die Worte wirklich nur an Richard Wagner gerichtet und die Musik wiederum nur zurückgegeben an Mathilde Wesendonck....“
Hier gefunden:
http://home.arcor.de/rww2002/rww2002/instvok/wesen.htm
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4. Schmerzen
Sonne, weinest jeden Abend
Dir die schönen Augen rot,
Wenn im Meeresspiegel badend
Dich erreicht der frühe Tod;
Doch erstehst in alter Pracht,
Glorie der düstren Welt,
Du am Morgen neu erwacht,
Wie ein stolzer Siegesheld!
Ach, wie sollte ich da klagen,
Wie, mein Herz, so schwer dich sehn,
Muss dis Sonne selbst verzagen,
Muss die Sonne untergehn?
Und gebieret Tod nur Leben,
Geben Schmerzen Wonne nur:
O wie dank ich, dass gegeben
Solche Schmerzen mir Natur!
5. Träume
Sag, welch wunderbare Träume
Halten meinen Sinn umfangen,
Daß sie nicht wie leere Schäume
Sind in oedes Nichts vergangen?
Träume, die in jeder Stunde,
Jedem Tage schöner blühn,
Und mit ihrer Himmelskunde
Selig durchs Gemüte ziehn!
Träume, die wie hehre Strahlen
In die Seele sich versenken,
Dort ein ewig Bild zu malen:
Allvergessen, Eingedenken!
Träume, wie wenn Frühlingssonne
Aus dem Schnee die Blueten küßt,
Daß zu nie geahnter Wonne
Sie der neue Tag begrüßt,
Daß sie wachsen, dass sie blühen,
Träumed spenden ihren Duft,
Sanft an deiner Brust verglühen,
Und dann sinken in die Gruft.
1. Der Engel
In der Kindheit frühen Tagen
Hört ich oft von Engeln sagen,
Die des Himmels hehre Wonne
Tauschen mit der Erdensonne,
Daß, wo bang ein Herz in Sorgen
Schmachtet vor der Welt verborgen,
Daß, wo still es will verbluten,
Und vergehn in Tränenfluten,
Daß, wo brünstig sein Gebet
Einzig um Erlösung fleht,
Da der Engel niederschwebt,
Und es sanft gen Himmel hebt.
Ja, es stieg auch mir ein Engel nieder,
Und auf leuchtendem Gefieder
Führt er, ferne jedem Schmerz,
Meinen Geist nun himmelwärts!
2. Stehe still!
Sausendes, brausendes Rad der Zeit,
Messer du der Ewigkeit;
Leuchtende Sphären im weiten All,
Die ihr umringt den Weltenball;
Urewige Schöpfung, halte doch ein,
Genug des Werdens, laß mich sein!
Halte an dich, zeugende Kraft,
Urgedanke, der ewig schafft!
Hemmet den Atem, stillet den Drang,
Schweigend nur eine Sekunde lang!
Schwellende Pulse, fesselt den Schlag;
Ende, des Wollens ew'ger Tag!
Daß in selig süßem Vergessen
Ich mög alle Wonne ermessen!
Wenn Auge in Auge wonnig trinken,
Seele ganz in Seele versinken;
Wesen in Wesen sich wiederfindet,
Und alles Hoffens Ende sich kündet,
Die Lippe verstummt in staunendem Schweigen,
Keinen Wunsch mehr will das Innre zeugen:
Erkennt der Mensch des Ew'gen Spur,
Und löst dein Rätsel, heil'ge Natur!
3. Im Treibhaus
Hochgewölbte Blätterkronen,
Baldachine con Smaragd,
Kinder ihr aus fernen Zonen,
Saget mir, warum ihr klagt?
Schweigend neiget ihr die Zweige,
Malet Zeichen in die Luft,
Und der Leiden stummer Zeuge
Steiget aufwärts, süßer Duft.
Weit in sehnendem Verlangen
Breitet ihr die Arme aus,
Und umschlinget wahnbefangen
Öder Leere nicht'gen Graus.
Wohl, ich weiß es, arme Pflanze;
Ein Geschicke teilen wir,
Ob umstrahlt von Licht und Glanze,
Unsre Heimat ist nicht hier!
Und wie froh die Sonne scheidet
Von des Tages leerem Schein,
Hüllet der, der wahrhaft leidet,
Sich in Schweigens Dunkel ein.
Stille wird's, ein säuselnd Weben
Füllet bang den dunkeln Raum:
Schwere Tropfen seh ich schweben
An der Blätter grünem Saum.
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Das Programmheft:
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Sommerkonzert
des E.T.A.-Hoffmann-Kammerorchesters
am Sonntag 3.6.2012 um 19.30 Uhr, Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche
PROGRAMM:
Friedrich II. der Große (1712-1786): aus der Sinfonie Nr.3 D-Dur
- Allegro assai
Edvard Grieg (1843-1907): Musik zu „Peer Gynt“ (Henrik Ibsen)
- Das Hochzeitsfest
- Brautraub / Ingrids Klage
- In der Halle des Bergkönigs
- Ases Tod
- Morgenstimmung
- Arabischer Tanz
- Anitras Tanz
- Solveigs Lied
----------PAUSE----------
Ottorino Respighi (1879-1936): “Il Tramonto” (Der Sonnenuntergang)
für Mezzosopran und Streicher
(nach einem Gedicht von P.B.Shelley, ital. Übers.: R.Ascoli))
Richard Wagner (1813-1883): aus den 5 Gedichten
für Frauenstimme und Orchester von Mathilde Wesendonck
(“Wesendonck-Lieder”, Bearbeitung für Orchester nach Felix Mottl)
- Schmerzen
- Träume
Saverio Mercadante (1795-1870): “Rondo russo”
aus dem Flötenkonzert e-Moll
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Anna Werle (Mezzosopran)
Annette von Stackelberg (Flöte)
Alexander Klapka (Sprecher)
E.T.A.Hoffmann-Kammerorchester
Leitung: Dinah Backhaus und Matthias Wildenhof
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Das Wichtigste zu den Werken
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Friedrich II. der Große (1712-1786) war nicht nur einer der bedeutendsten Herrscher im Preußen des 18. Jahrhunderts, sondern auch geistig sehr vielseitig interessiert: er verfasste philosophische, historische, politischer und militärtechnische Schriften und kommunizierte mit bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit (z.B. mit dem französischen Philosophen Voltaire).
Sein besonderer Schwerpunkt war die Musik: Er holte nicht nur berühmte Musiker wie J.J.Quantz und C.P.E.Bach an seinen Hof, sondern komponierte sogar viele eigene Werke und musizierte selbst bei Hofkonzerten auf der Traversflöte- wie auf dem berühmten Gemälde von Adolf von Menzel.
Unser heutiges Konzert beginnt mit einem Ständchen zu Friedrichs diesjährigem 300. Geburtstag mit seiner Sinfonie Nr. 3 D-Dur. Das frisch zupackende und schwungvolle Stück entstand 1745 in seinen ersten Jahren als König. Typisch für die Übergangszeit vom Spätbarock zur Frühklassik vereinigt es zugleich musikalische Elemente des eher wilden „Sturm und Drangs“ und des „empfindsamen Stils“.
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„Peer Gynt“ wurde 1867 von dem großen Dramatiker Henrik Ibsen als Epos, basierend auf norwegischen Volksmärchen, veröffentlicht und später zum Drama umgearbeitet. Für die norwegische Literatur ist „Peer Gynt“ von ähnlicher Bedeutung wie Goethes „Faust“ für die deutsche.
Es geht um den Bauernjungen Peer Gynt, der im Dorf als Lügner und Angeber gilt, weil er - typisch romantisch - kaum zwischen Fantasie und Realität unterscheiden kann. Peer gerät dann in den Bann der Trolle (kleiner hässlicher Naturwesen), reist auf der Suche nach Wahrheit und dem eigenem Selbst durch die Welt, erlebt vielfältige Abenteuer, bis er schließlich nach der Rückkehr in die Heimat durch die treue Liebe Solveigs, die 30 Jahre auf ihn gewartet hat, zu sich selbst und zur Ruhe findet.
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Zu diesem Drama schrieb der norwegische Komponist Edvard Grieg (1843-1907) im Auftrag Ibsens eine Schauspielmusik; besonders bekannt wurden daraus „In der Halle des Bergkönigs“, „Morgenstimmung“ und „Solveigs Lied“. Im heutigen Konzert hören wir die Geschichte von „Peer Gynt“ zusammen mit der wunderbar einfachen und zugleich tief ergreifenden Musik von Grieg.
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Ottorino Respighi (1879-1936) war ein wichtiger italienischer Komponist der Spätromantik. Geboren in Bologna, führten ihn Engagements nach St.Petersburg und Berlin. Seit 1913 war er Direktor am Conservatorio di Sta.Cecilia in Rom. Charakteristisch für seinen Kompositionsstil sind einerseits Sinfonische Dichtungen im impressionistischen Stil (z.B. „Fontane di Roma“), andererseits Bearbeitungen von frühbarocken italienischen Stücken wie „Aries antiches“.
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Das 1914 entstandene Werk „Il Tramonto“ (Der Sonnenuntergang) für Mezzosopran und Streicher basiert auf einem frühromantischen Gedicht des Engländers P. B.Shelley (1792-1822).
Inhaltlich geht es dabei nicht nur um einen Sonnenuntergang als Naturereignis, sondern symbolisch auch um eine tragische, auch über den Tod hinausgehende verklärte Liebesbeziehung.
Das Werk klingt betörend sinnlich-morbide, ähnlich dem Sextett „Verklärte Nacht“ von A.Schönberg. Es steht in seiner angespannten, teilweise auch expressionistischen und dissonanten Klangsprache an der Schwelle zur Moderne - und ist im Konzertsaal unbegreiflicherweise nur ganz selten zu hören!
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Nachdem Richard Wagner (1813-1883) als Revolutionär am Dresdener Aufstand 1849 teilgenom-men hatte, musste er aus Sachsen fliehen und ging ins Exil nach Zürich. Dort lernte er das Kaufmannsehepaar Otto und Mathilde Wesendonck kennen, die ihn großzügig unterstützten und ihm ihr Gartenhäuschen zur Verfügung stellten. Es entwickelte sich eine intensive Seelenfreundschaft und verbotene Liebesbeziehung zwischen dem noch verheirateten Wagner und seiner “Muse“ Mathilde.
Von Mathildes Hand stammen die fünf Gedichte, die Wagner für Sopran und Klavier als „Wesendonck-Lieder“ vertonte. Diese besonders innigen, lyrisch erblühenden Lieder vermitteln vielen Hörern einen ganz neuen, überraschenden Eindruck von Wagners Musik: hier wird nicht laut „gedonnert“, sondern wir hören eine zarte und wunderbar tastende Suche nach Transzendenz.
Die Lieder inspirierten Wagner dann u.a. zur Komposition der Oper „Tristan und Isolde“, wo es ja auch um eine Dreiecksbeziehung geht. Der Bayreuth-Dirigent Felix Mottl instrumentierte diese Klavier-Lieder später für Orchester; heute sind von ihnen „Schmerzen“ und „Träume“ zu hören.
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Schmerzen
Sonne, weinest jeden Abend
Dir die schönen Augen rot,
Wenn im Meeresspiegel badend
Dich erreicht der frühe Tod;
Doch erstehst in alter Pracht,
Glorie der düstren Welt,
Du am Morgen neu erwacht,
Wie ein stolzer Siegesheld!
Muss die Sonne untergehn?
Muss die Sonne selbst verzagen,
Ach, wie sollte ich da klagen,
Wie, mein Herz, so schwer dich sehn,
Uns gebieret Tod nur Leben,
Geben Schmerzen Wonnen nur:
O wie dank ich, dass gegeben
Solche Schmerzen mir Natur!
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Träume
Sag, welch wunderbare Träume
Halten meinen Sinn umfangen,
Daß sie nicht wie leere Schäume
Sind in ödes Nichts vergangen
Träume, die in jeder Stunde,
Jedem Tage schöner blühn,
Und mit ihrer Himmelskunde
Selig durchs Gemüte ziehn!
Träume, die wie hehre Strahlen
In die Seele sich versenken,
Dort ein ewig Bild zu malen:
Allvergessen, Eingedenken!
Träume, wie wenn Frühlingssonne
Aus dem Schnee die Blüten küßt,
Daß zu nie geahnter Wonne
Sie der neue Tag begrüßt,
Dass sie wachsen, dass sie blühen,
Träumend spenden ihren Duft,
Sanft an deiner Brust verglühen,
Und dann sinken in die Gruft.
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Der italienische Komponist Saverio Mercadante (1795-1870) wurde in Apulien geboren und kam früh nach Neapel, wo er am Konservatorium ausgebildet wurde und den größten Teil seines Lebens verbrachte. Später wurde er Direktor dieses Konservatoriums. Wie bei Rossini, Bellini und Donizetti galt sein Hauptinteresse der Oper, außerdem schrieb er Kirchen- und Instrumentalmusik. Bekannt wurde besonders das Flötenkonzert e-Moll von 1819 mit dem spritzig-virtuosen Schlusssatz „Rondo russo“, in dem sich das Hauptthema (erkennbar an seinen scharf punktierten „russischen“ Tanzrhythmen und überraschenden Off-beat-Akzenten) mit verschiedenen kantablen, mitreißenden und typisch italienischen Opernmelodien abwechselt. Mit diesem Stück möchten wir das Konzert heute beenden und unser Publikum heiter in den (hoffentlich) lauen Sommerabend entlassen.
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Die Mitwirkenden:
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Anna Werle (Mezzosopran) studierte nach abgeschlossenem Jurastudium an der UdK Berlin bei Prof. Robert Gambill. Sie ist Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe, u. a. des Concorso Cittá di Alcamo, des Bellini-Wettbewerbs und des Canto Festival Amandola (Italien). Bereits während des Studiums debütierte sie am Anhaltischen Theater Dessau sowie 2011 bei der Jungen Oper Schloss Weikersheim. 2011 sang sie auf Einladung von Montserrat Caballé in Zaragoza; es folgten Galakonzerte in Italien u.a. mit dem Orchestra Sinf. Siciliana und 2012 eine Italientournee mit J.S.Bachs h-moll-Messe unter H.Rilling mit dem Jungen Stuttgarter Bachensemble. Ab der nächsten Spielzeit geht A. Werle als festes Solo- Ensemblemitglied an das Landestheater Detmold.
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Annette von Stackelberg (Flöte) studierte bei Werner Richter und Gertrud und Karlheinz Zoeller und schloss ihr Studium 1982 mit Konzertexamen ab; sie ist Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe. 1977-87 war sie Soloflötistin der Hamburger Symphoniker. In dieser Zeit und dann in Berlin gab sie viele Solokonzerte mit verschiedenen Orchestern. Immer war sie auch pädagogisch tätig; seit 1989 ist sie Professorin an der UdK Berlin. Zusammen mit anderen professionellen Orchestermusikern gründete sie das Kammermusikensemble "All'aure" und eine regelmäßig arbeitende Improvisationsgruppe. Inhalt dieser Arbeit ist die Suche nach neuen, voraussetzungslosen musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten auf den traditionellen Instrumenten.
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Alexander Klapka (Sprecher) wurde in Berlin geboren, entstammt einem musikalisch geprägten Elternhaus und ist selbst auch mit der Violine musikalisch aktiv. Nach einer privaten Schauspielausbildung lebt und arbeitet er freiberuflich in Berlin.
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Dinah Backhaus, geboren in Berlin, studierte Schulmusik, Germanistik und Hauptfach Violine an der HdK Berlin und nahm an Meisterkursen bei Andre Gertler, Sandor Vegh und Reinhard Goebel („Musica antiqua“) teil. Mitwirkung in: Quartett mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker, „Basel Sinfonietta“, „Deutsches Kammerorchester“, “Ensemble Sanssouci“ und „Berliner Barock-Orchester“. Dirigierausbildung im Studium und Dirigierkurse. Seit 1985 Altistin im Ernst-Senff-Chor, der mit den bedeutendsten Dirigenten und Orchestern zusammenarbeitet. Seit 1998 Jurorin bei „Jugend musiziert“, von 1999-2009 Dozentin am Charlotte-Wolff-Kolleg (Erwachsenenbildung). Neben ihrer Konzerttätigkeit leitet sie gemeinsam mit Matthias Wildenhof das E.T.A.-Hoffmann-Orchester.
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Matthias Wildenhof, geboren in Berlin, studierte Schulmusik mit Hauptfach Violoncello (bei Prof. M.Nyikos) und Tonsatz an der UdK Berlin sowie Geographie an der FU Berlin. Vielfältige Tätigkeit als Cellist („RIAS-Jugendorchester“, Festspielorchester Bregenz, Festivalorchester Montepulciano u.a.). Beschäftigung mit historischer Aufführungspraxis und Barockcello, Konzerte mit diversen Alte-Musik-Ensembles (z.B. „Discorsi musicali“). Dirigierausbildung, Teilnahme an Dirigierkursen. Dozent für Tonsatz und Gehörbildung an Berliner Musikschulen. Seit 1998 Unterrichtstätigkeit im Fach Musik und Geographie am Werner-von-Siemens-Gymnasium in Zehlendorf. An der Musikschule Charlottenburg-Wilmersdorf leitet er gemeinsam mit Dinah Backhaus das E.T.A.-Hoffmann-Orchester.
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Das E.T.A.-Hoffmann-Kammerorchester wurde von der Geigerin Dinah Backhaus und dem Cellisten Matthias Wildenhof gegründet
Ein Anliegen des Orchesters ist es, mit viel Enthusiasmus den Streicherklang in allen möglichen Klangnuancen bis in die Extreme hinein auszufeilen. Viel Kreativität geht in das Formulieren von passenden Vorstellungen für jede musikalische Phrase ein.
Das Ensember nennt sich „E.T.A.-Hoffmann-Kammerorchester“, weil dieser das Anliegen der Orchester-mitglieder verkörpert, sich neben dem Beruf musikalisch erfolgreich zu engagieren: Hoffmann arbeitete in Berlin tagsüber als Jurist und war in seiner „Freizeit“ nicht nur als Dichter, sondern auch als Musiker und Komponist erfolgreich.
Die Orchesterarbeit ist vielseitig: Schwerpunkte sind das Entdecken selten gespielter Werke und die Aufführung der Werke E.T.A. Hoffmanns; bisher wurden zwei CDs eingespielt und live im Funk bei „Alte Musik“ vorgestellt.
Das Orchester konzertierte bisher überwiegend in Konzertsälen, Kirchen und Schlössern in Berlin und Umgebung. Konzerte in Rheinsberg, in der Heilig-Kreuz-Kirche, im Ballhaus Naunynstr., im Wissenschaftszentrum, Rathaus Charlottenburg und im Kammermusiksaal, der Phiharmonie und im Konzerthaus sind nur einige Beispiele der vielfältigen Konzertorte.
Erfolgreiche Konzertreisen führten nach Rügen, Dresden, in die Pfalz und nach Italien, Frankreich und Tschechien.
Im November 2007 nahm das Orchester am Landeswettbewerb des Deutschen Orchesterwettbewerbs teil und bekam mit dem Prädikat „hervorragend“ den 1. Preis. Daraufhin folgten Konzerte im Konzerthaus und in der Philharmonie (vor 2400 Zuhörern mit Innensenator und Polizeipräsidenten anlässlich der Vereidigung der Polizisten.).
2008 erhielt es beim Orchester-Wettbewerb auf Bundesebene das Prädikat „Sehr gut“.
Das weitere rege Konzertgeschehen ist auf dieser Homepage dargestellt.
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Besetzung des E.T.A.-Hoffmann-Kammerorchesters:
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1.Violine: Kerstin Beckmann, Annette Blottner, Joachim Johow, Wolfgang Franke,Tatjana Schatz,
Frauke Wübben;
2.Violine: Tanja Porstmann, Birgit Eichstädt, Kathrin Fuld, Simone Keating, Christiane Johow,
Berthild Grüneberg;
Viola: Martin Sahl, Matthias Kohlhaus, Andreas Wagner, Laura Bartlet;
Violoncello: Kerstin Schütte, Christiane Fliß (Solo), Ingeborg Holle, Sabine Müller;
Kontrabass: Siegmund Podbilski (a.G.);
Flöte: Anna Paul (a.G.), Ann-Kathrein Faersch, Ugo Fazio;
Oboe: Nikolaus Spoerel, Annekathrin Martin;
Klarinette: Gebhard Glock;
Fagott: Matthias Fliegel;
Horn: Rene Wagenschütz (a.G.);
Schlagzeug: Prof. Klaus Kießner (a.G.).
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seit dem 17. März 2009
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